Generell wird in Ghana nicht so leicht gegessen, wir wir das tun (oder tun sollten). Fufu, Banku und die meisten anderen Hauptgerichte (so viel Auswahl gibts dann auch wieder nicht) liegen schwer im Magen und versetzen mich an einen warmen Nachmittag in einen Bewusstseinszustand, denn ich auch nach 3 Stunden TW1-Panorama-Programm erreichen könnte. Wie ist es jetzt aber konkret um die Ghanaische Lebensmittellandschaft bestellt?
Frühstück:
ganz oder gar nicht; porridge und kose (flüssig, fest, firitiert) kann aus Reis, Mais oder Hafer gemacht werden. Hin und wieder ein Milo (Kakao). Kaffee und Tee sind unüblich. Leider keine Photos. (Wer ist aber auch in der Früh ohne Frühstück in der Laune Fotos zu machen?)
Milo und Pulvermilch. Was sonst? Ein paar Haferflocken dazu, Banane reinschneiden, Wasser dazu gießen und fertg!
Mittag:
Fufu (siehe Foto in Fufu Beitrag), Banku, Reis mit Stew, Kinke, Tz (gesprochen Tiezeth), jollof rice, fried rice, Omutou, Beans & fried plantains
Jollof rice with egg, salad and shito; 70Pesewas (das sind ca. 35 Cent)
Omutou; Reisbälle mit allen möglichen Soups. Hier mit Ziegenfleich und Erdnuss-suppe. Das kostet 2 GhanaCedis, was einem Euro entspricht. Ich muss sagen, dass das ein sehr guter Preis ist.
Bohnen, fritierte Kochbananen und Gary (Kasava-Brösel). So schwer wie das im Magen liegt, könnte man genausogut auch Kieselsteine essen.
Tz; wird hauptsächlich im Norden gegessen und ist nicht ganz so schwer wie Fufu, Banku & Co. Das war übrigens das beste (!!!) Tz das ich je gegessen habe.
Abend: Reis mit Stew, Banku, Fufu, Kinke
Zwischendurch:
roasted plaintain (geröstete Kochbananen), roasted groundnuts (geröstete Erdnüsse. das Wort peanuts kennt hier übrigens keiner), fried plantain
Früchte: bananen, ananas, orangen, mangos und avokados sind hier die Hauptvertreter. Fürchte werden in Ghana aber nur wenig gegessen. Ein Obstsalat ist nichts für einen Ghanaen.
Fleisch: teuer, tiefgefroren und weit gereist. Tatsächlich kommen die meisten Produkte die man in den coldstores (kleine stände, die eine tiefkühltruhe haben) bekommt sind aus Argentienien oder Holland. Bei den Hünchen wird zwischen Legehuhn und Fleischhuhn unterschieden. Das Legehuhn ist billiger aber auch nicht so weich wie das Fleischhuhn. Fisch gibt es in zirka 4 Variationen.
Schwein wird kaum gegessen. Rind rangiert irgendwo zwischen Geflügel und Schwein. Katze kommt auch hin und wieder auf den Tisch, ist aber auch eher die Ausnahme. Gesondert zu nennen ist das bushmeat, also Fleisch von Wilden Tieren. Dazu gehören alle Arten Wild so wie grasscuter (da ist ein Photo im Eintrak "Lake Bosomtwe", auf dem ein toter grasscutter zu sehen ist)
Ein typisches Spanferkelparty-Spanferkel. Spanferkelparties sind soetwas wie eine Tradition unter den österreichischen Volontäre.
Gemüse: Die Ghanaische Küche ist sehr tomaten- und ernusslastig. Woher die Erdnüsse kommen weiß ich nicht, die Tomaten sind wieder Importprodukte. Gurken, Paprika, Karotten, grüner Salat, Zwiebel stellen die den Großteil der Produktpalette an. Getrennt zu erwähnen sind Yam, Kokoyam und Kasava, welche beinahe die Nahrungsgrundlage für alle Ghanaen bilden. Man kann sie am besten mit Kartoffeln vergleichen.
Kokoyam. Die teuerste und beste Art des Yams. Wird für Fufu, Tz und Eto verwendet. Sehr lecker, sehr haltbar.
Kasava liegt im Hintergrund. Im Vordergrund ist ein "grinder". Ein grinder ist eine Tonschüssel mit aufgerauhter Innenseite, die dazu benutzt wird Gewürze mit einem Holzstössel zu zerreiben.
Was bleibt sind die Gewürze. Hier herrschen noch lokale Produkte vor, auch wenn Maggi & Co. sehr populär sind.
Auch wenn die auswahl der zutaten im großen und ganzen sicher nicht so vielfältig ist wie die der Mulitkulturelle Küche die wir in Europa haben, so lassen sich wirklich viele und tolle Gerichte zubereiten. Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Die Ghanaische Küche ist super!
Einer meiner kulinarischen Höhepunkte: Schnecke!
Samstag, 4. Juli 2009
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