Sonntag, 21. September 2008

Ghanaer kommen mit den Füßen voran auf die Welt

Ghana hat circa 22,5 Millionen Nationalspieler. Ich glaube nicht, dass irgendeine andere Nation so Fußballverrückt ist wie Ghana. Überall stehen provisorische Tore und Fußballtrikots gehören wie das Handy zur Standardausrüstung eines jeden Ghanaen. Beim Fußballspielen (jeden Nachmittag außer Mittwoch, da ist Markttag in Sunyani) hat man als Europäer kaum Chancen positiv aufzufallen. Die Ghanaer sind schneller, wendiger, ausdauernder und mutiger. Und wer nicht am Feld steht, beiteiligt sich aktiv als Linienrichter.

Der Unterschied zwischen afrikanischem Fußball und westlichem Fußball ist, dass Taktik und Aufstellung in der afrikanischen Spielvariante ausschließlich formalen Wert haben und ein Rückpass von allen Spielern am Feld mit verärgerten Zurufen quotiert wird.
Auch wenn ich als Spieler eher der gegnerischen Mannschaft nützlich bin, werde ich weiterhin versuchen hin und wieder den Ball im Spiel zu berühren (bis jetzt sind 4 Berührungen pro Spiel mein Rekord). Hier drei Fotos um die ghanaische Spieldynamik zu veranschaulichen;


Bei diesem Foto bitte zu beachten, dass der Spieler keine Schuhe trägt und trotzem sehr energisch zum Schuss ansetzt.

Nach Fußball sind (mit großem Abstand) Basketball und Volleyball sehr beliebte Sportarten, die am Don Bosco Vocational/Technical Institute mit Eifer betrieben werden. Zum Glück bin ich in diesen Sportarten erfolgreicher. Doch für Fußball gilt nach wie vor:

Immer dem Ball nach!
Waidmanns Heil!

Begräbnis

Vor einer Woche (13.9) wurden wir von einem Lehrer des Don Bosco Vocational/Technical Institute zum Begräbnis seines Stiefvaters eingeladen. Begräbnisse finden generell an Freitagen und Samstagen statt (auch Sonntags, wenn es um eine wichtige Person geht und die Festivität 3 Tage dauert) und haben nur geringe Ähnlichkeit mit unseren Begräbnisriten.

Neben Schwarz ist auch Rot eine Farbe der Trauer. Andere Farben kommen aber dennoch vereinzelt vor. Als wir um 13:30 ankamen (die Feier fand in der Nähe von Kumasi statt) waren wir viel zu früh. Normalerweise fangen Begräbnisse erst um 14:00 oder 15:00 an.


Das offizielle Prozedere ist wie folgt:

man findet den Ort des Geschehens

man wird von einem Familienmitglied empfangen

das Familienmitglied führt dich zu allen Sitzgruppen des Begräbnisses und schüttelt allen Personen, die in der ersten Reihe sitzen, die Hand mit der Auforderung du sollst es ihm/ihr gleichtun (durch diesen Vorgang schüttelt das Familienmitglied bei jeder Ankunft von neuen Gästen allen Personen noch mal die Hand); nun ist man allen Gästen vorgestellt worden. Das folgende Bild zeigt, wie das abläuft

man sucht sich einen netten Platz im Schatten und wandert alle 10 Minuten dem Schatten hinterher, der durch die Sonnenbewegung ständig den Ort wechselt. Bei 300 Personen, die alle dem Schatten folgen entsteht dadurch sehr „bewegende“ Momente

irgendwann wird man aufgefordert sich in eine Art Speisesaal zu begeben (diesmal ein leeres Klassenzimmer), um sich mit Getränken und warmen Essen zu stärken; um zu verhindern, dass die Gäste Getränke nach Hause mitnehmen, darf der Speiseraum nur betreten werden, wenn man an der Reihe ist

man nimmt wieder an der allgemeinen Schattenjagd teil

die laute Musik wird hin und wieder von Sprechern unterbrochen, die vorlesen, wie viel Geld von welcher Person gespendet wurde, um die Familie bei den Unkosten der Begräbnisses zu unterstützen

man geht

Es ist zu sagen, dass sich die Bräuche im Norden Ghanas stark von den Bräuchen in Süden unterscheiden. Ich wurde sogar schon auf ein Fest im Norden eingeladen und werde sobald wie möglich davon berichten. Was sie beide gemeinsam haben ist, dass sie wesentlich fröhlicher und lockerer als in Europa ablaufen.

Animal Farm

George Orwell lässt grüßen.
Diesmal geht es aber nicht um hochpolitische Satire, sonder um einfache Tiere ohne irgendwelche ideologischen Motivationen.
In Ghana ist die Ziege (knapp gefolgt vom Schaf) das populärste Nutztier der Ghanaer. Sie fressen alles und sind widerstandsfähig. Wer keine Ziegen besitzt, bekommt leider nur die negativen Aspekte (unglaublich laute Verdauungsgeräusche, den unverkennbare Geruch und dezent platzierte Auscheidungsanhäufungen vor der Haustüre) mit. Leider zählen die Volontäre zur Gruppe der unglücklichen „Ziegen-Nicht-Eigentümer“.
Dafür sind wir seit 18.9. stolze Versorger vierer Katzenbabies, die uns von unserer Katze und einem anonymen Kater geschenkt wurden.

Außerdem bekommen wir seit einiger Zeit ( ca. 17.9) unregelmäßigen Besuch von einem Affen, der dem Noviziat entlaufen ist und seit dem die Ziegen ärgert (sehr zu meiner Freude) und auch uns hin und wieder besucht (weniger zu meiner Freude, da er ziemlich fest zubeißen kann).

Da in unserem Bungalow kein Platz mehr für einen fünften Affen ist, wollten wir ihn mit Wasser vertreiben.

Leider hat die Umsetzung des Plans seitens des Affen nicht funktioniert und er ist noch ein Weilchen geblieben. Irgendwann ist ihm langweilig geworden und er ist (zu den Ziegen) gegangen.
Während wir uns mit Territorialstreitigkeiten beschäftigen, spielen sich direkt unter unseren Nasen wirkliche Dramen ab.
In diesem Fall hat eine Spinne (kulinarischen) Gefallen an einer kleinen Eidechse gefunden und prompt beschlossen, das hilflose Reptil kopfüber mit einem Faden in das Netz zu hieven. Die Stärke der Spinne und ihrer Fänden ist unglaublich.


Soviel zur Fauna rund um unser Bungalow. Die Flora (4 frisch gesetzte Ananaspflanzen) leidet derweil unter den frei herumlaufenden Ziegen und muss zusehen, das sie die kommende Trockenperiode überlebt.

Samstag, 20. September 2008

einmonatiges Ghanajubiläum

Mit 4 Tagen Verspätung, veröffentliche ich meinen Jubiläumspost. Wer bis jetzt zu faul war, Text zu lesen und nur Bilder geschaut hat, bekommt eine kurze Zusammenfassung:

-18.8: Abflug
-24.8: Buschmesse in Techakrom
-1.9 bin 3.9: Ausflug nach Lake Bosomtwe
-8.9 bis 12.9: Malaria
-14.9: Buschmesse
-16.9: Schulbeginn
-19.9: Heimkehr von Patrick (leider mit Regen)
-20.9: dieser Post

Mir kommt es vor, als hätte ich eine Woche in Ghana verbracht, aber der Umstand, dass schon ein Monat vorbei ist, erschreckt mich. Ich bin nach wie vor hoch motiviert, 3 Kilogramm leichter (mir geht es gut!) und kann mir inzwischen fast alle Namen und die dazugehörigen Gesichter merken.

Ich hoffe, dass ihr nicht zu sehr friert (ich habe angenehme 25-30°C wobei es in der Nacht abkühlt) und dass es euch abgesehen von den Temperaturen gut geht!

Benni

Mittwoch, 17. September 2008

Mein erster Tag in der Schule

Der Unterricht fängt für gewöhnlich um 8:30 an und dauert bis spätestens 15:00, wobei eine Unterrichtseinheit 45 Minuten dauert und immer 5 Minuten Pause zwischen den Stunden sind. Die Mittagspause dauert 50 Minuten und gibt Gelegenheit sich in der Kantine mit (akzeptablem) Essen zu versorgen (von 20 Pesawa bis 1 GhanaCedi). Angeboten werden Reis, Salat, Banku, Fisch, Saucen und Getränke. Schüler und Lehrer essen getrennt und werden an verschiedenen Schaltern bedient. Das Schulsystem in Ghana ist generell "strenger" als das österreichische: Schuluniform ist Pflicht und Disziplin werden groß geschrieben. Vor Schulbeginn trifft man sich zum "Assembly", wo gesungen wird und der Tag quasi gestartet wird. Auch für Lehrer ist Anwesenheit Pflicht. Das ist für mich eher ungünstig, da ich großteils Nachmittagsunterricht habe. Das Schulgelände wird täglich von den Schülern vorm Assembly gereinigt. Dazu werden die Schüler in "Houses" eingeteilt und die Aufgaben werden im Rotationssystem vergeben. Nach 15:00 habe die Schüler, die teilweise im "Hostel" wohnen zeit zu lernen oder sich sonst wie zu beschäftigen, das Angebot ist auf jeden Fall da.

Die Schüler sind um die 20 Jahre alt (zumindest die, die zum ersten Mal diese Schule besuchen) und damit genau so alt wie ich, was bis jetzt (2 Tage) noch nicht zu Problemen geführt hat. Die Motivation ist anscheinend hoch, zumindest im Unterricht. Hausaufgaben werden tendenziell nicht erledigt. Wenn ein Schüler zu spät kommt, sind die Ausreden eher schwach ("Oh, sorry! The woman at the kitchen was sooooo slow!" oder "Oh, I forgot about time!") weil sie der Wahrheit entsprechen. Was mir persönlich gefällt. Generell sind die Schüler sehr angenehme Zeitgenossen: ruhig, interessiert aber viel zu schüchtern für ihr Alter. Die Mädchen waren bis jetzt nicht dazu zu bewegen, ein Beispiel an der Tafel zu lösen ("Next time I'll do it, ok?") und sie trauen sich auch nicht im Unterricht nachzufragen. Die Fragen kommen immer nach der Stunde. Die Jungen hingegen sind für alle Aufgaben zu haben und diskutieren bei Uneinigkeit sehr angeregt.

Was den Unterricht meinerseit betrifft: Es ist nicht leicht, sich vollständig auf das englische Vokabular zu verlegen und gleichzeit Begriffe wie "Elektrischer Strom", "Spannung", "Ohm'sches Gesetz" und den Energieerhaltungssatz zu erklären. Aber es wird besser und mit guten, praktischen Beispielen kann man den Schülern komplexe Themen einfach erklären.

Samstag, 13. September 2008

"Ganz Ghana?!" "Ganz Ghana!"

Diese Überschrift habe ich von Asterix & Obelix geklaut.
Was ich damit sagen möchte: Ich kenne fast alles von Ghana, auch Malaria.
Malaria klingt für Europäer wahnsinnig schrecklich,
und das ist es auch.
Für Ghanaer ist Malaria wie für uns eine Grippewelle. Sie kommt, man wird krank, sie geht.
Die Symptome sind bei allen Menschen verschieden, die häufigsten sind aber
hohes Fieber (mein unerfreulicher Rekord: etwas über 40°C), Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Ermüdung, Appetitlosigkeit, Schweißausbrüche, Kältegefühl und was sonst noch dazugehört um sich wirklich schlecht zu fühlen.
In meinem Fall war es so, dass ich am Montag ohne irgendein Vorzeichen gegen Mittag beinahe zusammengebrochen bin und mich hingelegt habe. Nach 3 Stunden hatte ich 40°C Fieber. Ich wurde sofort mit Coartem behandelt, das medizinisch gesehen einem Vorschlaghammer gleicht. Nach einer Stunde war das Schlimmste vorbei. Was bliebt sind Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und Schmerzen in den Nieren (das kommt vom Medikament). Ich habe so viel Wasser getrunken wie noch nie. Nach der ersten Behandlung kam das Fieber nur mehr schubweise, bis es ganz weg war. Danach ist man noch mehrere Tag schwach und muss sich schonen.
Wo oder wann mich eine Malaria-Mücke gestochen hat weiß ich nicht.

Wie ich vielleicht schon erwähn habe, trifft man sehr viele Volontäre in Ghana. Jetzt, wo ich schon fast ein Monat in Ghana bin habe ich (abgesehen von den anderen Volontären) so um die 12 Volontäre aus England, Deutschland und den Niederlanden getroffen. Vielleicht wurde ich bei einer dieser "Obruni-Parties" gestochen. Wer weiß.

Wer bis jetzt den Eindruck hatte, ich mache in Ghana nichts anderes außer Feiern irrt sich. Über die Arbeit schreibe ich halt nicht so gerne, weil nicht so aufregend. Darum jetzt noch ein paar Worte dazu:

Am 16.9 fängt die Schule an und die Vorbereitungen sind noch nicht alle abgeschlossen, also Beeilung, da ich noch die Zeit von meiner Malaria aufholen muss.

Benni

PS: ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG, REBECCA!!!

Donnerstag, 4. September 2008

Lake Bosomtwe

Auf Anraten Pater Paolo's haben wir (Martin und Ich) uns dazu entschieden Urlaub zu nehmen, während Patrick ein zweites Mal nach Accra fährt um Marian und Ludwig abzuholen. Unsere Reise ging nach Lake Bosomtwe, einem heiligen See in der Nähe der Stadt Kumasi (die in der hügeligen Ashanti Region liegt), der nahezu kreisrund und der nach der Legende die Heimat der Seelen aller Verstorbenen ist. Außerdem wird er von einer Gottheit bewohnt, die kein Metall mag. Darum sind auf dem See nur Holzboote und Kanus zu sehen. Das Motorboot eines Krankenhauses bildet die einzige Ausnahme. Die Fischer auf diesem See haben eine weltweit einzigartige Fangtechnik und bewegen sich mit den Händen paddelnd auf einen zurecht gehobelten Baumstamm fort.


Leider sieht man das auf diesem Foto nicht so genau, aber man sieht, dass sie eben nicht in Booten sitzen.

Das Hotel unserer Wahl war das "Lake-Point Guest House" in Obo,
das von einer Österreicherin und ihrem ghanaischen Mann geführt wird.
Wie überall sind auch hier Importwaren sehr teuer, aber von Qualität.
So werde zum Beispiel Grüner Veltliner, Filterkaffee und Palatschinken zum Konsum angeboten, die nirgendwo anderes in Ghana erhältlich sind. Die Nacht kann man für 8 GHC in einem Gruppenschlafraum verbringen (in dem aber außer uns niemand geschlafen hat) oder
für 25 GHC in eine Lodge.
In diesem Beitrag geht es jetzt aber nicht um Hotelräume, sondern um den See und die Umgebung.


Im Vordergrund sieht man Bananenstauden, im Hintergrund Berge (in Minimalausführung), die den See vollkommen umgeben.

Wir haben uns sehr schnell an die "harten" Bedingungen gewöhnt und sofort angefangen mit dem Arbeiten aufzuhören. Das Ergebnis unserer Bemühungen wird von folgendem Bild gut dokumentiert. Die Kokosnuss stammt übrigens von einer Palme 10 Meter entfernt. Wir mussten leider aufstehen um sie zu holen... es hat sich jedoch voll und ganz gelohnt

Mit der Zeit wurde es immer schwieriger sich dazu aufzuraffen, das Gelände zu verlassen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Umgebung so schön ist und zum "Dasitzen-und-in-die-Ferne-starren" einlädt.

Wenn man von der Hängematte aus nach rechts schaut, sieht das so aus...

und wenn man gerade aus sieht, sieht man das hier....


... und wenn man nach hinten (landeinwärts) sieht, sieht man den hier!


Irgendwann hat uns dann doch die Neugier gepackt und wir sind am Vormittag losgegangen um die benachbarten Dörfer zu besuchen. Und zu Mittag waren wir immer noch unterwegs.


Leider hatten wir eine Unliebsame (aber wertvolle) Erfahrung mit den Einheimischen gemacht, die es gewohnt sind, dass alle Weißen blauäugige, großzügige Touristen sind. Wie heißt es doch "Warum in der Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah'?". Die folgenden Aufnahmen sind alle auf dem Hotelgelände entstanden





Dieses Bild ist auch auf dem Hotelgrund entstanden...

... in Ghana ist eben alles ein bisschen größer

Wir haben auch erfahren, dass der Schlamm des Sees sehr gesund sein soll. Auch wenn das nicht stimmt, hatten wir unseren Spaß


Der einzige der nicht im Wasser war, ist Mr. Doppelkeks, eine Bronzefigur, von der ich nach wie vor nicht weiß, was sie bedeutet (aber ich bin hoch motiviert es heraus zu finden)

Danach musste ich dann wieder die Hängematte bewachen.
und Martin hat den Strand bewacht

Leider ist die Zeit um, und wir sind wieder ins Projekt zurück gekehrt. Als Entschädigung haben uns dort Marian und Ludwig erwartet. Ich werde aber auch jeden Fall nochmal nach Lake Bosomtwe reisen.

Regen

Aus organisatorischen Gründen mache ich jetzt einfach mehrere Eintrage, die nicht chronologisch geordnet sind, sich aber alle im Zeitraum einer Woche abgespielt haben.
Dieses Mal geht es um Regen.
Den gibt's nämlich in Ghana, und das nicht zu wenig... zumindest während der Regenzeit. Momentan ist es so, dass es fast jeden Tag ein bisschen Tröpfelt und einmal in der Woche ordentlich gießt. Und wieder sagen Bilder mehr als tausend Worte

ich finde an diesem Bild sieht man ganz gut, wie viel Wasser in so wenig Zeit von oben herunterprasseln kann. Am Boden sieht man, wie die aufschlagenden Wassertropfen spritzen.


Patrick, auf der Welle der Euphorie! Die durch den Kamerablitz glitzernden Wassertropfen verleihen dem Bild schon etwas nahezu Romantisches.


dieses Photo ist weniger romantisch...



Noch mal Belege wie extrem die Regenfälle waren.


Leider ist es dann stürmisch geworden und wir mussten ins Haus gehen. Die im Wind wehende, nasse Flagge veranschaulicht, wie heftig der Sturm war.

Fufu

Fufu-Party!

Fufu ist quasi das Nationalgericht Ghana's und wird aus Yams oder Kasawa mit Plantains gemacht. Es folgen einige Takte Begriffsdefinition:
Yams: billig, knollenartig, der Kartoffel sehr ähnlich (auch im Geschmack) abgesehen davon,
das Yams viel größer sind
Kasawa: bei uns als Maniok bekannt
Plantains: große, grünen Bananen, die aber roh nicht genießbar sind. Sie werden gekocht und als Beilage oder als Fufu serviert. Darum auch der Name Kochbanane.
Fufu: Fufu besteht aus dem Yams- oder Maniok/Kochbananenbrei und einer scharfen Sauce dazu. Populäre Saucen sind die "groundnutsoup" (Erdenusssuppe mit gewissem Suchtfaktor) oder die "lightsoup".
Das wirklich gute Endprodukt (mit "lightsoup") sieht so aus



Serviert wird nur frisch und in einer Schüssel, in der die Fufuportion mit der Sauce übergossen wird. Natürlich wird mit den Fingern gegessen. Dadurch spart man sich das Besteck, man verbrennt sich nicht die Zunge (aber die Finger!) und es macht einfach mehr Spaß. Das interessanteste am Fufuessen ist aber nicht das Fufu, sondern die Zubereitung. So wird die Zubereitung zum wichtigeren Teil des Essens, als das Essen selbst, bei dem es dann eher leise zugeht. Die folgenden Fotos sollen euch langwierige, unzureichende Beschreibungen ersparen und einfach ein paar Impressionen wiedergeben (leider sieht man nicht, wie viele Leute wirklich da waren)


Die Kasawas werden zuerst mit den Plantains gemeinsam gekocht...


... dazu werden Gewürze und Zutaten für die soup zubereitet


der zwischenmenschliche Teil kommt dabei nicht zu kurz


Für das Fufustampfen muss jeder Mal zur Verfügung stehen...

dabei machen alle Ghanaer im wahrsten Sinne des Wortes ein "gute Figur".


Das Fufustampfen sieht bei mir dann so aus


und wenn man's gut kann, so

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, stampft einer, und ein anderer mischt mit seiner Hand die neuen Yamstücke, die noch nicht zerstampft sind, dazu. Das braucht viel Vertrauen und Mut und einen guten Stampfer, der immer in die Mitte trifft. Wie zum Beispiel mich!


Außerdem wird kräftig Oware gespielt

Die Regeln sind recht einfach, das sind sie bei Schach aber auch.

Wer daran interessiert ist, kann in diesem PDF-Dokument die Regeln genau nachlesen und sich das Spiel einfach selber machen. Ein schön geschnitztes Spiel sieht so aus


das Endprodukt (diesmal mit "groundnut soup") der Fufuzubereitung sah so aus. Für uns Europäer war es unmöglich unsere Portion aufzuessen, aber für alle eingefleischten Ghanaer ist das kein Problem

Mahlzeit!