Der Unterricht fängt für gewöhnlich um 8:30 an und dauert bis spätestens 15:00, wobei eine Unterrichtseinheit 45 Minuten dauert und immer 5 Minuten Pause zwischen den Stunden sind. Die Mittagspause dauert 50 Minuten und gibt Gelegenheit sich in der Kantine mit (akzeptablem) Essen zu versorgen (von 20 Pesawa bis 1 GhanaCedi). Angeboten werden Reis, Salat, Banku, Fisch, Saucen und Getränke. Schüler und Lehrer essen getrennt und werden an verschiedenen Schaltern bedient. Das Schulsystem in Ghana ist generell "strenger" als das österreichische: Schuluniform ist Pflicht und Disziplin werden groß geschrieben. Vor Schulbeginn trifft man sich zum "Assembly", wo gesungen wird und der Tag quasi gestartet wird. Auch für Lehrer ist Anwesenheit Pflicht. Das ist für mich eher ungünstig, da ich großteils Nachmittagsunterricht habe. Das Schulgelände wird täglich von den Schülern vorm Assembly gereinigt. Dazu werden die Schüler in "Houses" eingeteilt und die Aufgaben werden im Rotationssystem vergeben. Nach 15:00 habe die Schüler, die teilweise im "Hostel" wohnen zeit zu lernen oder sich sonst wie zu beschäftigen, das Angebot ist auf jeden Fall da.
Die Schüler sind um die 20 Jahre alt (zumindest die, die zum ersten Mal diese Schule besuchen) und damit genau so alt wie ich, was bis jetzt (2 Tage) noch nicht zu Problemen geführt hat. Die Motivation ist anscheinend hoch, zumindest im Unterricht. Hausaufgaben werden tendenziell nicht erledigt. Wenn ein Schüler zu spät kommt, sind die Ausreden eher schwach ("Oh, sorry! The woman at the kitchen was sooooo slow!" oder "Oh, I forgot about time!") weil sie der Wahrheit entsprechen. Was mir persönlich gefällt. Generell sind die Schüler sehr angenehme Zeitgenossen: ruhig, interessiert aber viel zu schüchtern für ihr Alter. Die Mädchen waren bis jetzt nicht dazu zu bewegen, ein Beispiel an der Tafel zu lösen ("Next time I'll do it, ok?") und sie trauen sich auch nicht im Unterricht nachzufragen. Die Fragen kommen immer nach der Stunde. Die Jungen hingegen sind für alle Aufgaben zu haben und diskutieren bei Uneinigkeit sehr angeregt.
Was den Unterricht meinerseit betrifft: Es ist nicht leicht, sich vollständig auf das englische Vokabular zu verlegen und gleichzeit Begriffe wie "Elektrischer Strom", "Spannung", "Ohm'sches Gesetz" und den Energieerhaltungssatz zu erklären. Aber es wird besser und mit guten, praktischen Beispielen kann man den Schülern komplexe Themen einfach erklären.
Mittwoch, 17. September 2008
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