komme ich jetzt mal auf das Thema Schule, Schüler/Innen und Unterricht zu sprechen (besser: zu schreiben).
Hier ein Abschnitt, den ich am 21.9.2008 verfasst, aber damals nicht veröffentlicht habe.
"Auch wenn Ghanaer nicht den Ruf haben besonders zuverlässig zu sein, so sind sie zumindest hoch motiviert. In Ghana, wo Bildung eine Geldfrage und (trotz Schulpflicht) nicht selbstverständlich ist, wird Bildung durch den damit verbundenen Wohlstand zum höchsten Gut der Jugendlichen. Die Schüler schlafen im Unterricht (einige weil sie zu lange wach gewesen sind, einige, weil sie Muslime sind und gerade fasten, was den Körper oft stark belastet, da von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder gegessen noch getrunken wird) und trauen sich kaum, kritische Fragen zu stellen. Die Lehrbücher der Vorjahre sind auf dünnem Papier gedruckt, das oft von alleine zerfällt oder sogar falsch gebunden ist. In den Büchern selbst sind nur Beispiele und Übungsangaben, aber nur wenige Bilder oder Erklärungen enthalten. Außerdem ist der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen - was das Lernen betrifft - gewaltig. Zum Einen liegt das sicher am Unterrichtsfach „Computer Technology 1“, das eindeutig eine Männerdomäne ist, zum Anderen sicher an der Gesellschaft, in der Männer bevorzugt werden. Während die Jungen in Mathematik sofort die Aufgabenstellungen an der Tafel diskutieren, sind die Mädchen oft still und geben erst nach dem Unterricht bekannt, dass sie nichts von der ganzen Stunde verstanden haben. Ich hoffe, das legt sich mit der Zeit."
Jetzt, ein Monat später, ist es ganz interessant, wie sich meine Ansichten geändert haben.
Zuverlässigkeit: Es stellt sich nicht die Frage OB etwas gemacht wird. Die Frage ist WIE und WANN etwas gemacht wird.
Schlafen im Unterricht: Kommt hin und wieder vor, ist aber ab Ende der Fastenzeit besser geworden. Wenn jetzt Schüler im Unterricht schlafen, sind sie meistens dabei sich von Malaria auszukurieren. Das Fernbleiben vom Unterricht wegen Krankheit muss vom Lehrer und vom Direktor genehmigt sein.
Fragen im Unterricht: Ich habe nach Unterrichtsende eine 60 minütige "girls-only-class" eingerichtet, da beim ersten Hardwaretest das beste Mädchen immer noch schlechter als der schlechteste Junge war. Ich werde bald sehen, ob diese Stunden von Nutzen sind, da der Test wiederholt werden muss. Beim Mathematiktest war das Gefälle nicht mehr so schlimm, obwohl auch bei diesem Test die einzigen, positiv beurteilten, Schüler männlich waren. Ich glaube, die Schüler fangen langsam an, am Unterricht aktiv teilzunehmen.
Gesellschaft: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die ghanaische Gesellschaft von Männern dominiert wird. Aber ich glaube, dass die Rolle der Frauen im System stärker ist, als es scheint. Viele der Mädchen arbeiten in Unterricht selbständig und lassen sich von den Jungen nichts sagen. Es gibt das treffende ghanaische Sprichwort: "Die Henne weiß zwar, wann die Sonne aufgeht, lässt den Hahn aber krähen."
Wie schaut meine Arbeit bzw. mein Tag jetzt aber konkret aus?
5:45-6:15 : Aufstehen
Hier kommt es zu regelmäßigen Auseinandersetzungen zwischen mir und meinem Moskitonetz; es ist einfach viel zu groß!
6:15-7:15 : Morgenrituale, Hirn einschalten
In Ghana fängt der Tag an bevor die Sonne aufgeht. Schüler trainieren verschiedene Sportarten oder treffen Vorbereitungen für den Tag (Essen kochen). Auch wir widmen uns der körperlichen Ertüchtigung indem wir 2 Runden um die Projektmauern laufen oder ein paar Runden am Fußballplatz drehen. Das Frühstück besteht meistens aus Ananas, Orangen, Reis, Erdnusscreme, Marmelade und Brot, hin und wieder auch Eierspeise mit Paprika und Tomaten. Gegen 7:15 kommen dann meistens Schüler vorbei und fegen das Gelände rund um unser Haus (wir wohnen
auf dem Schulgelände). Das ist immer das Ende der morgendlichen Beschaulichkeit, da die Schüler gut durch die Fenster sehen können und sofort Konversation betreiben wollen. Für mich ist das die falsche Zeit.
8:00-8:30 : Morningassembly
Das Morningassembly ist ein Überbleibsel der englischen Kultur. Es wird gebetet, gepredigt und gesungen, danach gibt es noch ein paar wichtige Verlautbarungen und dem Unterricht steht nichts mehr im Wege.
8:30-15:00: Unterricht
Ich unterrichte 18 Wochenstunden ausschließlich CT1 (das ist die erste Klasse des "Computer Technology" Kurses). Die Stunden sind gleichmäßig auf Hardware (generelle Theorie), Lab (praktischer Teil von Hardware), Mathematik (Prozent, Brüche, Kopfrechnen, Zahlensysteme bis jetzt) und Operating System (Installation/Konfiguration von Windows XP). Eine Unterrichtseinheit hat 45 Minuten und anschließend 5 Minuten Pause.
16:00-17:30: Sport
Fußball, Volleyball, Basketball oder Hausaufgaben verbessern... es bleibt die Qual der Wahl!
18:00-19:00: Abendessen
Es wird immer heiß gegessen. Die Vorstellung, dass ein ausgiebiges Frühstück das Wichtigste ist und das Abendessen eher klein portioniert sein sollte, findet in Ghana nicht viele Anhänger.
21:00-22:30: Sendepause
Gegen neun nehme ich mir dann vor ins Bett zu gehen. Das schaffe ich dann auch so rund um zehn. Waschen, kleine Vorbereitungen für den nächsten Tag und ein paar Zeilen Lektüre dann wird das Licht ausgemacht. An diesem Punkt möchte ich erwähnen, dass es in Ghana erlaubt ist, die Nachbarn zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Musik/Gesängen/Vorträgen zu beglücken. Leider habe jene Personen, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, auch entsprechend große Lautsprecher.
In Ghana ist es wirklich wichtig einen geregelten Tagesablauf zu haben (eigentlich ist das immer wichtig) ansonsten fällt man schnell aus der Bahn. Selbiges gibt auch für die Mahlzeiten.
Ich verspreche jetzt einfach mal nicht Photos nachträglich einzufügen,
da das wahrscheinlich eine glatte Lüge wäre. Vielleicht kommt doch noch eine positive Überraschung...
Freitag, 24. Oktober 2008
Montag, 13. Oktober 2008
Schwestern, Strand und Sklaven
Hin und wieder ist es gut aus der Schule (in der wir auch leben) raus zu kommen und ein bisschen Abwechslung zu haben, um dann wieder voller Enthusiasmus in den Alltagstrott verfallen.
Freitag um Mitternacht ging die Tour nach Cape Coast/Elmina mit einem gemieteten Trotro los.
Natürlich waren wir rechtzeitig um Punkt 12 (in der Nacht) da... also nach "ghana-time" zirka eine Stunde zu früh!
Nachtfahren ist immer mit einem gewissen Nervenkitzel verbunden. Am Tag fahren ist aber auch nicht langweilig.
Die Fahrt dauerte zirka 6 Stunden, ehe wir (Martin, Ludwig, ich und Lehrer des DBVTI sowie Father Peter, der Direktor dieser Schule) bei Franziskaner Schwestern kurz Station gemacht haben, um mit ihnen gemeinsam eine Messe zu zelebrieren und Frühstück zu uns zu nehmen.
An der Größe der Augenringe kann man leicht die Anzahl der Schlaglöcher erraten.
Nach dem Frühstück wurde dann der körperlichen Ertüchtigung gefrönt.
Die Franziskaner Schwestern sind in diesem Fall drei polnische Frauen, die ihr Leben ganz der Religion widmen und in einem abgeschiedenen Kloster leben.
Nach Dank und Verabschiedung haben wir den in Nähe befindlichen Kakum-Nationalpark besucht. Auf der Fahrt dorthin habe ich noch mal ein paar Häuser abgelichtet, die für Ghana typisch sind.
In ganz Ghana werden Häuser gerne als Werbeträger benutzt. So bekommt man die Farbe günstiger und verpasst dem Gebäude einen netten Anstrich...
Dieses Haus ist der Stereotyp des "ghanaischen" Baustils:
- ein leichter Kolonial-Touch (viele Säulen, aufwändige Geländer und Balustraden)
- alles wird aus Beton gebaut
- viele Häuser werden nicht fertig gestellt, oder erst sehr spät, sodass jedes Stockwerk anderes aussieht
- TV- und Radioantennen auf Bambusrohren (bei diesem Haus am Dach montiert)
Zurück zum Nationalpark.
Das Beeindruckende an diesem Park waren die Hängebrücken die Meter hoch über dem Boden gespannt sind und sein Klima. Im Regenwald regnet es einfach jeden Tag, während im Rest von Ghana Trocken- und Sommerzeit herrschen. Bei der Abfahrt sind wir aus strömenden Regen in prallen Sonnenschein gefahren.
BEDIWONUA - canarium schweinfurthii
Dieser Baum hält Moskitos auf Distanz und wird zur Parfumproduktion benutzt, da das Holz einen angenehmen Duft verströmt, sobald man es reibt. Dem Duftstoff wird aphrotisierende Wirkung nachgesagt, weshalb der Baum (übersetzt) "Vor-Sex-Baum" heißt.
Recht neben dem Baum (leider kein Foto und kein Name) wuchsen zwei andere Bäume derselben Art, wobei einer (laut Wärter) männlich und einer weiblich war. Der männliche Baum wird benutzt, um die (englisch) pistol oder (twi) womma herzustellen. Der weibliche Baum wird dazu benutzt, den (englisch) mortar oder (twi) wudru zu fertigen. Pistol und mortar werden dazu benutzt, Fufu zu stampfen (siehe älteren Eintrag). Der wudru ist die Holzschüssel und die pistol ist der dicke Stab der zum stampfen benutzt wird.
Die hohen Hängebrücken, die oft ein gewissen Gottesvertrauen erfordern.
Zum Thema Wald: Auch in Ghana werden die Wälder immer kleiner, obwohl Ghana im Bereich Nachhaltigkeit sogar erste schon erste Schritte in die richtige Richtung macht. Das Holz in Ghana, ist stets von bester Qualität. (Für den Gebäudebau wird jedoch Bambus benutzt). Tiekholz wächst überall wie Unkraut. Außerdem finden viel der Bäume Anwendung in der Medizin (ich habe einen Baum gekostet, dessen Zweige zum Zähneputzen verwendet werden und den Mund desinfizieren. Dementsprechend bitter schmeckt's auch.) oder werden zur Parfüm verarbeitet.
Weiter ging es nach Fort Elmina, wo wir mit einer geführten Tour ein bisschen Geschichte vermittelt bekommen haben. (Auch wenn ich kein Freund solcher "guided tours" bin, muss ich gestehen, dass ich diese Führung sehr genossen habe da ich ein paar Dinge erfahren habe, die in keinem Reiseführer steht). Die Geschichte dieses Ortes ist genauso tragisch wie blutig. Was ursprünglich als Warenhaus gebaut worden ist, ist für den Sklavenhandel umfunktioniert worden und ist heute Touristenattraktion und UNESCO-Weltkulturerbe.
Wer mehr erfahren will, kann auf Wikipedia über Cape Coast und Elmina nachlesen.
Dieses Kommentar kündigt an, dass für die nächsten Fotos keine Kommentare zu erwarten sind.
Dieses Foto zeigt mich und Agogo (sein echter Name ist Evans, aber durch seine Ähnlichkeit zu einem populären Fußballspieler, wird er nur noch Agogo genannt).
Danach war endlich Entspannen angesagt: ein herrlicher Strand, sauberes Wasser und gutes Essen (der Fisch ist phänomenal. Und ich esse eigentlich keinen Fisch.)
Nachher ging's zurück ins Projekt um den Sonntag für die Vorbereitung zu nutzen.
Samstag 00:00 – Sonntag 01:00 = 25 Stunden
2 x 6 Stunden Fahrt = 12 stunden
13 Stunden für Fort Elmina/Freizeit/Besuch der Franziskaner Schwerstern/Nationalpark
Vom Strand gibt's leider nicht so viele Fotos, weil wir mit Schwimmen und Schlemmen beschäftigt waren.
Zurück in den Alltag.
Freitag um Mitternacht ging die Tour nach Cape Coast/Elmina mit einem gemieteten Trotro los.
Natürlich waren wir rechtzeitig um Punkt 12 (in der Nacht) da... also nach "ghana-time" zirka eine Stunde zu früh!
Nachtfahren ist immer mit einem gewissen Nervenkitzel verbunden. Am Tag fahren ist aber auch nicht langweilig.
Die Fahrt dauerte zirka 6 Stunden, ehe wir (Martin, Ludwig, ich und Lehrer des DBVTI sowie Father Peter, der Direktor dieser Schule) bei Franziskaner Schwestern kurz Station gemacht haben, um mit ihnen gemeinsam eine Messe zu zelebrieren und Frühstück zu uns zu nehmen.
An der Größe der Augenringe kann man leicht die Anzahl der Schlaglöcher erraten.
Nach dem Frühstück wurde dann der körperlichen Ertüchtigung gefrönt.
Die Franziskaner Schwestern sind in diesem Fall drei polnische Frauen, die ihr Leben ganz der Religion widmen und in einem abgeschiedenen Kloster leben.
Nach Dank und Verabschiedung haben wir den in Nähe befindlichen Kakum-Nationalpark besucht. Auf der Fahrt dorthin habe ich noch mal ein paar Häuser abgelichtet, die für Ghana typisch sind.
In ganz Ghana werden Häuser gerne als Werbeträger benutzt. So bekommt man die Farbe günstiger und verpasst dem Gebäude einen netten Anstrich...
Dieses Haus ist der Stereotyp des "ghanaischen" Baustils:
- ein leichter Kolonial-Touch (viele Säulen, aufwändige Geländer und Balustraden)
- alles wird aus Beton gebaut
- viele Häuser werden nicht fertig gestellt, oder erst sehr spät, sodass jedes Stockwerk anderes aussieht
- TV- und Radioantennen auf Bambusrohren (bei diesem Haus am Dach montiert)
Zurück zum Nationalpark.
Das Beeindruckende an diesem Park waren die Hängebrücken die Meter hoch über dem Boden gespannt sind und sein Klima. Im Regenwald regnet es einfach jeden Tag, während im Rest von Ghana Trocken- und Sommerzeit herrschen. Bei der Abfahrt sind wir aus strömenden Regen in prallen Sonnenschein gefahren.
BEDIWONUA - canarium schweinfurthii
Dieser Baum hält Moskitos auf Distanz und wird zur Parfumproduktion benutzt, da das Holz einen angenehmen Duft verströmt, sobald man es reibt. Dem Duftstoff wird aphrotisierende Wirkung nachgesagt, weshalb der Baum (übersetzt) "Vor-Sex-Baum" heißt.
Recht neben dem Baum (leider kein Foto und kein Name) wuchsen zwei andere Bäume derselben Art, wobei einer (laut Wärter) männlich und einer weiblich war. Der männliche Baum wird benutzt, um die (englisch) pistol oder (twi) womma herzustellen. Der weibliche Baum wird dazu benutzt, den (englisch) mortar oder (twi) wudru zu fertigen. Pistol und mortar werden dazu benutzt, Fufu zu stampfen (siehe älteren Eintrag). Der wudru ist die Holzschüssel und die pistol ist der dicke Stab der zum stampfen benutzt wird.
Die hohen Hängebrücken, die oft ein gewissen Gottesvertrauen erfordern.
Zum Thema Wald: Auch in Ghana werden die Wälder immer kleiner, obwohl Ghana im Bereich Nachhaltigkeit sogar erste schon erste Schritte in die richtige Richtung macht. Das Holz in Ghana, ist stets von bester Qualität. (Für den Gebäudebau wird jedoch Bambus benutzt). Tiekholz wächst überall wie Unkraut. Außerdem finden viel der Bäume Anwendung in der Medizin (ich habe einen Baum gekostet, dessen Zweige zum Zähneputzen verwendet werden und den Mund desinfizieren. Dementsprechend bitter schmeckt's auch.) oder werden zur Parfüm verarbeitet.
Weiter ging es nach Fort Elmina, wo wir mit einer geführten Tour ein bisschen Geschichte vermittelt bekommen haben. (Auch wenn ich kein Freund solcher "guided tours" bin, muss ich gestehen, dass ich diese Führung sehr genossen habe da ich ein paar Dinge erfahren habe, die in keinem Reiseführer steht). Die Geschichte dieses Ortes ist genauso tragisch wie blutig. Was ursprünglich als Warenhaus gebaut worden ist, ist für den Sklavenhandel umfunktioniert worden und ist heute Touristenattraktion und UNESCO-Weltkulturerbe.
Wer mehr erfahren will, kann auf Wikipedia über Cape Coast und Elmina nachlesen.
Dieses Kommentar kündigt an, dass für die nächsten Fotos keine Kommentare zu erwarten sind.
Dieses Foto zeigt mich und Agogo (sein echter Name ist Evans, aber durch seine Ähnlichkeit zu einem populären Fußballspieler, wird er nur noch Agogo genannt).
Danach war endlich Entspannen angesagt: ein herrlicher Strand, sauberes Wasser und gutes Essen (der Fisch ist phänomenal. Und ich esse eigentlich keinen Fisch.)
Nachher ging's zurück ins Projekt um den Sonntag für die Vorbereitung zu nutzen.
Samstag 00:00 – Sonntag 01:00 = 25 Stunden
2 x 6 Stunden Fahrt = 12 stunden
13 Stunden für Fort Elmina/Freizeit/Besuch der Franziskaner Schwerstern/Nationalpark
Vom Strand gibt's leider nicht so viele Fotos, weil wir mit Schwimmen und Schlemmen beschäftigt waren.
Zurück in den Alltag.
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Buying Bikes in Berekum
Seit ich hier bin, habe ich mir vorgenommen ein Fahrrad zu kaufen.
Nach über einem Monat habe ich es geschafft.
In Ghana ist das Einkaufserlebnis ganz anderes als in Europa:
1 Es gibt keine Kaufhäuser oder Supermärkte, die alles anbieten. Man muss von Stand zu Stand, von Marktbereich zu Marktbereich oder sogar von Stadt zu Stadt pilgern. Für Fahrräder, zum Beispiel, ist Berekum die richtige Wahl. In Sunyani gibt es zwar auch Räder, die sind aber oft in schlechtem (besser: schlechteren) Zustand und teurer.
Das hier ist eine Aufnahme vom "wednesday market" in Sunyani. Man kann auch an anderen Tagen einkaufen gehen, aber am Mittwoch ist am meisten los.
Diese Handtücher sehen zwar nett aus, aber ein großes, weiches Frottierhandtuch ist hier nicht zu bekommen.
2 Die Preise sind nirgendwo angeschrieben. Das heißt man muss ganz genau wissen, was die Ware wert ist. Für Weiße gibt’s daher hin und wieder „Sonderpreise“. Eigentlich kommt es immer darauf an, was dem Käufer die Ware wert ist. Für Waren wie Wasser, Brot, Seife, Öl und andere Dinge des täglichen Bedarfs hingegen gibt es kaum Preisunterschiede. Ein halber Liter Wasser wir immer 5 Pesewas kosten, ein mittlerer Laib „sugar bread“ immer 1 GhanCedi.
3 Rabatt oder Vergünstigungen werden kaum gegeben. Dafür bekommt man oft ein kleines „Geschenk“ wie beispielsweise eine Hand voll Zwiebeln, wenn man Zwiebeln kauft. (Somit läuft es wieder auf das Gleich hinaus.)
4 Preise für Früchte schwanken je nach Saison stark.
5 Fleisch ist mit Abstand das teuerste Nahrungsmittel. Die Kosten für die Kühlung dach dem Kauf sind auch zu berücksichtigen.
6 Lokale Produkte und Waren, die im Inland produziert worden sind, sind (im Vergleich zu Europa) billig. Alle Importwaren und Qualitätswaren sind vergleichsweise teuer oder gar nicht zu haben. Laptops und Autos sind teuerer als in Europa.
7 Einkaufen ist eine zeitintensive Angelegenheit. 3 Stunden sind nach eigener Erfahrung pro Einkaufstour einzurechnen.
8 Garantie und Gewährleistung… vermisse ich genauso wie Schwarzbrot und Milchprodukte.
9 Bei jedem Kauf ist die Ware sofort zu prüfen. Gekauft ist gekauft. Das macht den Fahrradkauf zur TÜV-Kontrolle. Bremsen funktionieren? Schaltung funktioniert? Reifen sind in gutem Zustand?
Wie man's richtig macht zeigen die folgenden Abbildungen
Das ist übrigens auch das Fahrrad, das ich mir gekauft habe.
10 Bezahlung: Ein leidiges Thema, da in Ghana notorischer Kleingeldmangel herrscht. Ich gehe hin und wieder zur Bank und lasse mir 5 GHC in Münzen wechseln, damit ich Wasser (5Pesewas), Essen (20-50 Pesewas in der Kantine) und Taxis (35 Pesewas) zahlen kann.
Neben dem Einkauf haben wir auch noch Newton's Familie besucht (er ist ein ehemaliger Schüler der Don Bosco Schule und arbeitet in Berekum in einem Krankenhaus) und einen kleinen Rundgang durch Berekum gemacht.
Dieses Foto zeigt Ludwig, der für die professionellen Bilder auf meiner Webseite verantwortlich ist.
Hier ein Foto das den Familienvater zeigt. Da alle Häuser noch einen leichten Kolonial-Touch besitzen, haben viele der Gebäude sehr interessante Innenhöfe.
Zurück zu den Fahrrädern;
Ein Fahrrad in gutem Zustand (Bremsen und Schaltung funktionieren) kostet rund 60 bis 70 GHC. Generell gibt es kein Fahrrad das einwandfrei ist. Man wählt eben das geringste Übel und versucht es zu reparieren. (Ghanaer haben freundlich gesagt einen sehr „lösungsorientierten“ Zugang zu Problemen und drücken gern mal ein Auge zu, wenn etwas nicht funktioniert.)
Somit dauerte der Fahrradkauf geschlagene 2,5 Stunden, da jedes Rad genau inspiziert werden musste und dann auch noch der Preis verhandelt werden musst.
(Ich habe übrigens unter „Heiße Links“ einen Währungsumrechner verlinkt.
Da so viele Währungen verzeichnet sind, ist es das Einfachste, einfach die Anfangsbuchstaben der Währung einzutippen, wenn das Auswahlmenü offen ist. In diesem Fall gh und eu für GhanaCedi und Euro.)
Danach wollten wir eigentlich mit dem Fahrrad von Berekum nach Sunyani heimfahren, aber wir haben uns aufgrund der Zeit (es war bereits später Nachmittag) und unserer körperlichen Verfassung glücklicherweise dagegen entschieden. Dafür hatten wir als willkommene Abwechslung ein schönes Wochenende in Berekum.
Nach über einem Monat habe ich es geschafft.
In Ghana ist das Einkaufserlebnis ganz anderes als in Europa:
1 Es gibt keine Kaufhäuser oder Supermärkte, die alles anbieten. Man muss von Stand zu Stand, von Marktbereich zu Marktbereich oder sogar von Stadt zu Stadt pilgern. Für Fahrräder, zum Beispiel, ist Berekum die richtige Wahl. In Sunyani gibt es zwar auch Räder, die sind aber oft in schlechtem (besser: schlechteren) Zustand und teurer.
Das hier ist eine Aufnahme vom "wednesday market" in Sunyani. Man kann auch an anderen Tagen einkaufen gehen, aber am Mittwoch ist am meisten los.
Diese Handtücher sehen zwar nett aus, aber ein großes, weiches Frottierhandtuch ist hier nicht zu bekommen.
2 Die Preise sind nirgendwo angeschrieben. Das heißt man muss ganz genau wissen, was die Ware wert ist. Für Weiße gibt’s daher hin und wieder „Sonderpreise“. Eigentlich kommt es immer darauf an, was dem Käufer die Ware wert ist. Für Waren wie Wasser, Brot, Seife, Öl und andere Dinge des täglichen Bedarfs hingegen gibt es kaum Preisunterschiede. Ein halber Liter Wasser wir immer 5 Pesewas kosten, ein mittlerer Laib „sugar bread“ immer 1 GhanCedi.
3 Rabatt oder Vergünstigungen werden kaum gegeben. Dafür bekommt man oft ein kleines „Geschenk“ wie beispielsweise eine Hand voll Zwiebeln, wenn man Zwiebeln kauft. (Somit läuft es wieder auf das Gleich hinaus.)
4 Preise für Früchte schwanken je nach Saison stark.
5 Fleisch ist mit Abstand das teuerste Nahrungsmittel. Die Kosten für die Kühlung dach dem Kauf sind auch zu berücksichtigen.
6 Lokale Produkte und Waren, die im Inland produziert worden sind, sind (im Vergleich zu Europa) billig. Alle Importwaren und Qualitätswaren sind vergleichsweise teuer oder gar nicht zu haben. Laptops und Autos sind teuerer als in Europa.
7 Einkaufen ist eine zeitintensive Angelegenheit. 3 Stunden sind nach eigener Erfahrung pro Einkaufstour einzurechnen.
8 Garantie und Gewährleistung… vermisse ich genauso wie Schwarzbrot und Milchprodukte.
9 Bei jedem Kauf ist die Ware sofort zu prüfen. Gekauft ist gekauft. Das macht den Fahrradkauf zur TÜV-Kontrolle. Bremsen funktionieren? Schaltung funktioniert? Reifen sind in gutem Zustand?
Wie man's richtig macht zeigen die folgenden Abbildungen
Das ist übrigens auch das Fahrrad, das ich mir gekauft habe.
10 Bezahlung: Ein leidiges Thema, da in Ghana notorischer Kleingeldmangel herrscht. Ich gehe hin und wieder zur Bank und lasse mir 5 GHC in Münzen wechseln, damit ich Wasser (5Pesewas), Essen (20-50 Pesewas in der Kantine) und Taxis (35 Pesewas) zahlen kann.
Neben dem Einkauf haben wir auch noch Newton's Familie besucht (er ist ein ehemaliger Schüler der Don Bosco Schule und arbeitet in Berekum in einem Krankenhaus) und einen kleinen Rundgang durch Berekum gemacht.
Dieses Foto zeigt Ludwig, der für die professionellen Bilder auf meiner Webseite verantwortlich ist.
Hier ein Foto das den Familienvater zeigt. Da alle Häuser noch einen leichten Kolonial-Touch besitzen, haben viele der Gebäude sehr interessante Innenhöfe.
Zurück zu den Fahrrädern;
Ein Fahrrad in gutem Zustand (Bremsen und Schaltung funktionieren) kostet rund 60 bis 70 GHC. Generell gibt es kein Fahrrad das einwandfrei ist. Man wählt eben das geringste Übel und versucht es zu reparieren. (Ghanaer haben freundlich gesagt einen sehr „lösungsorientierten“ Zugang zu Problemen und drücken gern mal ein Auge zu, wenn etwas nicht funktioniert.)
Somit dauerte der Fahrradkauf geschlagene 2,5 Stunden, da jedes Rad genau inspiziert werden musste und dann auch noch der Preis verhandelt werden musst.
(Ich habe übrigens unter „Heiße Links“ einen Währungsumrechner verlinkt.
Da so viele Währungen verzeichnet sind, ist es das Einfachste, einfach die Anfangsbuchstaben der Währung einzutippen, wenn das Auswahlmenü offen ist. In diesem Fall gh und eu für GhanaCedi und Euro.)
Danach wollten wir eigentlich mit dem Fahrrad von Berekum nach Sunyani heimfahren, aber wir haben uns aufgrund der Zeit (es war bereits später Nachmittag) und unserer körperlichen Verfassung glücklicherweise dagegen entschieden. Dafür hatten wir als willkommene Abwechslung ein schönes Wochenende in Berekum.
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