Sonntag, 11. Januar 2009

E, wie education

Es folgen jetzt keine Statistiken, Jahreszahlen oder semi-wissenschaftliche Abhandlungen über den Aufbau des ghanaischen Schulsystems. Dazu sind Wikipedia und Google da. Mir geht es vorrangig darum, die "Positionierung" des Don Bosco Vocational Technical Institute im ghanaischen Bildungssystem darzustellen.

Grundsätzlich ist das ghanaische Schulsystem an das englische System angelehnt. Die Schullaufbahn wird in Preparatory School, Primary School, Secondary Junior High School und Secondary Senior High School unterteilt, wobei die Secondary Junior High School noch in der Schulpflicht inkludiert ist. Grundsätzlich sind die öffentlichen Schulen gebührenfrei solange der/die SchülerIn schulpflichtig ist, was nicht heißt, dass sie gratis sind, da Schuluniformen, Schulbücher, Exkursionen und Weiteres extra gezahlt werden müssen. Das ist eine echte Herausforderung für Familien, die sich nicht einmal die Gesundheitsversicherung von 22 GHC pro Jahr leisten können.

Das DBVTI konzentriert sich speziell auf die Jugendlichen, die die Gebühren für die Senior Secondary School (SSS) nicht aufbringen können und bietet mit dieser Berufsausbildung eine gute Alternative zur SSS. Auch wenn das DBVTI selbst Schulgebühren verlangt, so sind diese vergleichsweise niedrig und unter Berücksichtigung der guten Ausbildung und der außerschulischen Leistungen nahezu von symbolischem Wert. An dieser Stelle möchte ich gerne ein paar Dinge klarstellen:

1) Das DBVTI ist keine Busch-Schule. Wir haben 2 Computerräume die ungefähr 60 Computer in einem Domänen-Netzwerk beherbergen. Zusätzlich haben wir ein Hardware-Labor mit zirka 15 Computern zum Herumschrauben. Internetverbindung ist vorhanden, aber langsam. Das wird sich aber bald ändern. Ich habe polytechnische Schulen (Hochschulen) und Universitäten in Ghana besucht und unsere Einrichtung kann sich qualitätsmäßig durchaus sehen lassen.

Joshua (auf der Leiter) beim Montieren der Funkantenne für die Internetanbindung der Schule. Daneben der dezente Hinweis auf unsere Zertifizierung als ICDL Trainings- und Testzentrum

2) Durch den europäischen und kirchlichen Einfluss laufen einige Dinge anders als in herkömmlichen ghanaischen Schulen. Erstens werden die Schüler nicht geschlagen, zweitens ist der Unterricht besser organisiert und drittens arbeitet keine der Führungspersönlichkeiten in die eigenen Taschen.

Zum Abschluss der Ausbildung werden die Schüler zu externen Zertifizierungsstellen wie WAEC (West African Examination Council), NVTI (National Vocational Training Institute) oder NGOs wie IPMC, NIIT, Cisco oder Ähnliches geschickt. Leider sind diese aber außerordentlich teuer und wir sind aber nach wie vor auf der Suche nach etwas Passendem und Dauerhaftem für unsere Computer Technology Absolventen. Interne Examen finden auch statt, sind aber am ghanaischen Arbeitsmarkt weniger bedeutend als externe Zertifikate.

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