Am 17.12.2008 wurde das erste Volontärstreffen der ganzen West Afrika Provinz eröffnet.
Es waren ungefähr 15 Personen anwesend, die hauptsächlich in Ghana und Nigeria arbeiten. Sinn und Zweck der Veranstaltung war Erfahrungen auszutauschen, Probleme zu besprechen und an deren Vermeidung zu arbeiten. Da das Treffen nur zwei Tage gedauert hat, war das Programm sehr dicht und es blieb viel zu wenig Zeit um mit den anderen Volontären zu reden.
Inzwischen besuche ich Meetings hauptberuflich. Ich hatte noch nie so viele Meetings wie in Ghana!
v.l.n.r.: Father George (Provincial of West Africa), ich (Finanzbeauftragter der Volontariatstelle Sunyani), Brother Günter (Economer der West Afrika Provinz), Marian (Head of the Qualitymanagement Department Sunyani)
Der Austausch war insofern wichtig, da man durch das Treffen andere Projekte kennen lernt, die oft einen ganz anderen Aufgaben- und Problemstellung haben. Besonders zu erwähnen sind hier die drei „lokalen“ Volontäre, die im Gegensatz zu den ausländischen Volontären zwar keine Integrations- oder Kommunikationsprobleme haben, dafür aber größere Schwierigkeiten bei der Finanzierung haben und bei der eigenen Bevölkerung auf Unverständnis („Der macht das ja gratis! Da stimmt doch was nicht!“)stoßen.
Basierend auf den Erkenntnissen des Treffens wurde entschieden, dass es in Zukunft 2 Treffen geben soll. Eines zu Beginn der „Saison“ (Ende Sommer, wenn die meisten Volontäre einreisen) und eines am Ende. Das erste ‚Treffen soll einen kurzen Überblick über die Pädagogik Don Bosco’s geben, die Arbeit der Salesianer erläutern und die Erwartungshaltungen aller Beteiligten klären. Das zweite Treffen soll dann Möglichkeit zur Reflektion geben und Raum für Verbesserungsvorschläge schaffen.
Nach langen Gesprächen und hitzigen Debatten ein bisschen Abkühlung
Zu diesem Treffen sind übrigens auch Lisa und Maria gekommen (zwei Jugend eine Welt Volontärinnen), die ursprünglich in Sambia arbeiten sollten, ihren Einsatz aber in Ghana fortführen werden.
Nach dem Treffen sind wir noch ein paar Tage in Ashaiman (wo das Treffen stattgefunden hat) geblieben. Ashaiman liegt nördlich von Accra, der Hauptstadt Ghanas. In unmittelbarer Nähe zu Accra liegt Tema, eine Industriestadt (besser: Industriegebiet), die einen der bedeutendsten Häfen Afrikas betreibt. Sowohl in Accra/Ashaiman wie auch in Tema arbeiten deutsche Volontäre.
Volontäre in Ghana (v.l.n.r.): Hannes (Deutschland), Klaus (Hinterdensiebenbergen), Daniel (Deutschland), Benedict (Österreich)
In Ashaiman existiert ein ähnliches Projekt wie in Sunyani (Berufsschule die von den Salesianern geführt wird). Der Volontär dort heißt Daniel und unterrichtet genauso wie wir IT. Fotos konnen auf seiner Webseite besehen werden (siehe "heiße Links"). In Tema ist eine kleine Schule eingerichtet, die den Kinder von Newtown (Slumbezirk von Tema) lesen und schreiben beibringt, um sie dann auf eine öffentliche Schule zu schicken. Der Volontär dort ist Hannes. Die Schule, die nur aus einem Hof und vier bis fünf Klassenzimmern besteht, welche selbst wieder in verschiedene „Klassenräume“ unterteilt sind, unterrichtet Schüler im Alter von neun bis vierzehn Jahren. Ich muss sagen, dass mich dieses Projekt sehr beeindruckt hat, da Tema als Industriestadt sehr viele Bewohner angelockt hat, die dort heute keine Arbeit mehr finde können und deren Kinder lieber zum Wasserverkauf als in die Schule geschickt werden.
Einer der Schüler zeigt mir seinen Test, den er in einer öffentlichen Schule gemacht hat
Offen gesagt ist das Projekt für mich viel näher am Begriff „Entwicklungszusammenarbeit“ dran, als mein Projekt, in dem ich bei klimatisierter Raumtemperatur Powerpoint Präsentationen zeige. Andererseits haben die Absolventen unserer Schule nach ihrer Ausbildung eine echte Chance, was sich von den Schülern in Tema nicht so sicher sagen lässt. Es gibt also verschiedene Arten von Entwicklungszusammenarbeit, die sich durch ihre unterschiedlichen Zielgruppen, Ziele und Bedingungen nicht vergleichen lassen.
Samstag, 10. Januar 2009
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